AUF EINEN BLICK
Was bedeuten die verschiedenen U-Werte bei Fenstern?
U-Werte bei Fenstern geben den Wärmeverlust an und variieren je nach Bauteil: Ug-Wert für die Verglasung, Uf-Wert für den Rahmen und Uw-Wert für das gesamte Fenster. Laut EnEV sind U-Werte über 1,3 W/(m²K) bei neuen Fenstern nicht erlaubt.
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Verschiedene U-Werte beim Fenster
Für Verwirrung sorgen oft die widersprüchlichen Angaben bei Fenstern, da es mehr als einen U-Wert beim Fenster gibt. Welcher jeweils dabei gemeint ist, wird in der Regel durch nachfolgende, tiefgestellte Buchstaben angezeigt. Fehlt ein solcher Buchstabe, kann man nie sicher sagen, welcher U-Wert eigentlich gemeint ist.
Standardmäßig werden verwendet.
- der Ug – Wert des Fensters
- der Uw – Wert des Fensters und der
- der Uf -Wert des Fensters
Daneben spielen noch der sogenannte lineare Wärmedurchgangskoeffizient ?g
eine Rolle, sowie der g-Wert des Fensters. Am wichtigsten für die Praxis ist aber der gesamte Wärmedurchgangskoeffizient Fenster (Uw).
Erklärung der Werte
Ug – Wert
Das ist der U-Wert der Verglasung. „G“ steht in diesem Fall für „glazing“. Der U-Wert der Verglasung ist nicht der Gesamt-U-Wert des Fensters. Das sollte man keinesfalls verwechseln. Der Ug – Wert gibt nur an, wie viel Wärme durch die Verglasung des Fensters entweicht – nicht jedoch durch das gesamte Fenster.
Der U-Wert der Verglasung kann durch die Bauweise des Fensters und durch konstruktive Details noch massiv verändert werden. Das kann dann entweder eine Verbesserung oder eine Verschlechterung beim Gesamtwert bedeuten.
Uf – Wert
Der Uf – Wert des Fensters ist der Wärmedurchgangskoeffizient des Rahmens. Hiermit wird angegeben, wie viel Wärme durch den Fensterrahmen (bis zur Glasscheibe) verloren geht.
Fensterrahmen müssen gedämmt sein, um diese Wärmeverluste zu minimieren. Je besser die Dämmung, desto besser die Wärmeschutzfähigkeit des Fensters insgesamt.
Uw – Wert
Der Uw – Wert ist der Gesamtwert des Fensters. Er beschreibt, wie viel Wärme insgesamt durch die Fensterkonstruktion entweicht.Das „w“ steht in diesem Fall für „window“. Dieser Wert entspricht aber nicht einfach der Summe aus Uf und Ug – Wert.
Für den gesamten Wärmewert des Fensters spielen auch andere Parameter noch eine Rolle:
- die Fensterfläche (Ag) und die Rahmenfläche (Af)
- das Verhältnis von Glasfläche zu Rahmenfläche
- der Umfang der Glaskante sowie der
- lineare Wärmedurchgangskoeffizient des Randverbundes (an der Grenze zwischen Scheibe und Rahmen)
Alle diese Parameter werden nach einer genormten Rechnungsformel miteinander verrechnet, um den Gesamt – U – Wert des Fensters zu erhalten.
Linearer Wärmedurchgangskoeffizient
Eine besondere Bedeutung hat die Rahmenkante. Zwischen Glas und Rahmen geht unter Umständen ein Menge Wärme verloren. Welche Menge an Wärme in diesem sensiblen Bereich enweicht, gibt der lineare Wärmedurchgangskoeffizient (?g) an. Er lässt sich durch besondere Konstruktionen (Abstandhalter) positiv beeinflussen.
Normvorgaben und typische Werte
Nach der EnEv sind bei neuen Fenstern U-Werte über 1,3 W/(m²K) nicht mehr erlaubt. Typische, 15 – 20 Jahre alte Doppelfenster haben einen U-Wert von rund 1,4 W/(m²K).
Energiesparfenster liegen in der Regel bei 0,9 W/(m²K) – 1,1 W/(m²K). Unterhalb von 0,8 W/(m²K) handelt es sich bereits um Passivhausfenster. Minimalwerte von 0,4 W/(m²K) sind dabei möglich.
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